Wir von
GAMB teilen diesen Abgesang auf die Fastnacht nicht und stellen
erstaunt fest, dass nicht nur die ehemaligen Hochburgen, sondern
auch das platte Land immer wieder
richtig gute Sprüche hervorzaubert. So ist es doch ernsthaft einer
(unblonden) Pauschaltouristin eingefallen, bei einem Fischessen
den Satz auszustoßen: Iih, der Fisch hat ja Gräten!
Auch die Frankfurter Sprücheklopper gaben Ihrer Zuversicht
in die Zukunft erlesenen Ausdruck:
Wenn ich groß bin, werd' ich Oma, da
putzen sich meine Zähne selbst im Glas.
Außerdem rieten Sie jedem Passanten:
Sei freundlich zu jedem Narren, er könnte
schon morgen dein Chef sein.
2005 meldet sich endlich Fulda mit einem Sprechstolperreim:
Wer andern eine Bratwurst
brät, der hat ein Bratwurstbratgerät.
Und auch der Mainzer Andreas Schmitt (von den Eiskalten
Brüdern) setzt 2005 (trotz vom Komittee verordneter Verbrüderung
mit den hessischen Erzfeinden) auf sprachlich fingerzeigenden
Kokolores (gehen Sie mit der Maus über die Frage):
2007 schon bemerkt Wolfgang Reich aus Düsseldorf, dass die
wenigsten Raucher an Lungenkrebs sterben:
"Die meisten erfrieren auf dem Balkon". In
Frankfurt hat man 2007 die Mainzer als Ziel entdeckt: Ich sage
nur: "Mainz ist die Rache, sprach der
Herr". 2008 lehrt der Mainzer Peter Faßbender in
Düsseldorf: "Ich war früher schlecht
in Mathe, heute rechne ich mit Allem". Die
Düsseldorfer Peter und Gerti konterten mit weltmännischer
Durchsicht: "Büstenhalter sind
Zauberflöten: Wenn sie ihn auszieht, geht der ganze Zauber flöten".
2008 nimmt der Kölner Guido Cantz die Versprechungen einer
Telefonsexnummer (3,28 Euro/Min.) ernst: "Eine
190-er Telefonnummer erfüllt jeden Wunsch. O.K., soll sie
zurückrufen".
Aus der Wetterau poltert es 2008 ganz kämpferisch ernüchtert: "Ich
hab nix gegen Männer. Jedenfalls nix, was hilft“.
Die Mainzerin Hildegard Bachmann hilft 2008
kokolorisch weiter: "Ich
hab Größe 38, aber nur an den Füßen (Dick ist schick und Schönheit
braucht Platz)“.
Jürgen Dietz aus Mainz kommentiert 2008 die hessische
Landtagswahl: "Die Hessen haben
gewählt wie sie Autofahren: Mitte links“.
"Wer probt, hat Angst", meinen
Martin Heininger und Christian Schier als die "Alleinunterhalter"
in Mainz 2009.
Jürgen Dietz aus Mainz kommentiert 2009 die Bankenkrise und
DAX-Misere: "Früher haben Sie Aktien
gezeichnet, heute sind Sie von den Aktien gezeichnet“.
Hans-Peter Betz entschuldigt 2009 in Mainz den Nachbarn: "Die
Hessen sagen ja jetzt nicht mehr Fastnacht, sie sagen Landtagswahl“.
Helmut Schlösser stellte 2009 in Mainz als amerikanischer
Präsident Barack Obama die Frage: "Warum
geht die Bahn an die Börse?" und vermutet selbst die
Antwort: "Wenn sie fahren würde, käme sie
zu spät". Aber der
beste Spruch ist für uns nach wie vor: |